Gott will kommen

Liebe Gemeindemitglieder,

wer schon einmal in den letzten Tagen vor Heiligabend unterwegs war, um noch Einkäufe zu tätigen, der wird vermutlich zunächst im Verkehrschaos stecken geblieben sein und dann lange nach einem freien Parkplatz gesucht haben. In diesen Tagen kommt es schon mal vor, dass an einem Parkhaus in den Innenstädten das Schild „Besetzt“ aufleuchtet.

An Weihnachten will Gott zu uns kommen, wir feiern seine Ankunft in unserer Welt. Aber sind wir nicht auch oft „besetzt“? Geht es Gott nicht genauso, dass er keinen Parkplatz bei uns finden kann, weil wir in der Hektik und im Stress unserer Weihnachtsvorbereitungen gar keine Zeit, keinen Raum haben, um uns auch noch mit Gott zu beschäftigen? Und das nicht nur an Weihnachten: Im Grunde das ganze Jahr über strömt so viel auf uns ein an Sorgen und Zukunftsängsten, an täglichen Problemen, Konflikten und dem gewöhnlichen Kleinkram, dass kaum Zeit und Raum bleiben für Gott und für die Fragen nach dem, was uns wirklich trägt im Leben.

Doch wir können von den Hirten lernen. Als es nach der Erscheinung der Engel wieder dunkel und ruhig wurde in jener Nacht, da sagten sie: „Kommt, lasst uns nach Bethlehem gehen!“ Die Hirten zeigen uns, worauf es ankommt. Man muss erstens wach sein. Mitten in der Hektik unseres Alltags gilt es, ein offenes Ohr zu haben für den Anruf Gottes. Trotz allem, was täglich auf uns einströmt, müssen wir aufmerksam bleiben, wo Gott uns begegnen will. Denn selbst wenn wir noch so besetzt sind, er kommt doch zu uns, er findet einen Platz in unserem Leben, so wie er im überfüllten Bethlehem einen Platz gefunden hat. Deshalb ist es wichtig, dass wir wach und aufmerksam sind, um zu hören, wann und wo er kommt.

Zweitens waren die Hirten bereit, aufzubrechen. Sie wagten das Vertrauen in den Gesang der Engel. Sie ließen alles hinter sich, weil sie im Herzen begriffen hatten, dass in diesem Augenblick nichts anderes mehr wichtig war, als Gott zu begegnen.

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, immer wieder neu haben wir die Chance, uns zu befreien von all dem, was uns besetzt hält. Gerade im Advent und an Weihnachten sind wir eingeladen, uns innerlich auf den Weg zu machen, um Gott, unserem Heiland und Erlöser, entgegenzugehen und ihn in unser Herz einzulassen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben eine besinnliche Adventszeit, ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr 2017 Gottes Segen und Geleit.

Ihr

Administrator Pfarrer Mijo Blazanovic

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