Entwicklungsprozess „Kirche der Zukunft“

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart macht sich auf den Weg und gestaltet Kirche
neu. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart möchte sich gemeinsam mit allen Mitgliedern in eine
positive und zukunftsfähige Richtung weiterentwickeln. Sie reagiert damit auf die aktuellen
Herausforderungen wie Mitgliederverlust, Kostensteigerungen und sinkende
Kirchensteuerkraft sowie Rückgang des pastoralen Personals. Dazu hat Bischof Dr. Krämer
gemeinsam mit dem Diözesanrat, dem obersten Leitungsgremium, in dem unter anderem
gewählte Katholik:innen der Diözese vertreten sind, im Frühjahr 2025 den
Entwicklungsprozess „Kirche der Zukunft“ angestoßen. Dieser umfasst verschiedene
Projekte wie etwa „Seelsorge in neuen Strukturen“, „Räume für eine Kirche der Zukunft“,
„Digitalstrategie“ und „Mittelfristige Finanzplanung (Kurie)“. Die Projekte sind eigenständig,
aber eng aufeinander abgestimmt und werden von interdisziplinär besetzten Teams geleitet.
Stefanie Oeben, Barbara Strifler und Wolfgang Zilk bilden das Prozess-Projekt-
Leitungsteam: sie sind sowohl für den Gesamtprozess als auch für das Projekt „Seelsorge in
neuen Strukturen“ zuständig. Ein vom Bischof eingesetzter Steuerungskreis, in dem
Mitglieder der Diözesanleitung, des Diözesanrats und des Priesterrats vertreten sind,
koordiniert alle Projekte und achtet darauf, dass sie ineinandergreifen.
Ein geistlicher Visionsprozess ist leitend für die Projekte. Hierfür wurden Visionsbausteine
synodal erarbeitet, die während des gesamten Prozesses weiterentwickelt werden.
Im Sinne der Synodalität sind alle Mitglieder der Kirchengemeinden eingeladen, sich aktiv
am Prozess zu beteiligen und die Kirche der Zukunft mitzugestalten.
Ab September 2025 informiert der Newsletter „Kirche der Zukunft“ monatlich über aktuelle
Entwicklungen und anstehende Veränderungen im Prozess und den Projekten. Eine
Anmeldung ist bereits jetzt über die Website kirche-der-zukunft.drs.de/newsletter möglich.

Projekt „Seelsorge in neuen Strukturen“
Das Projekt „Seelsorge in neuen Strukturen“ entwickelt Ideen für eine zukunftsfähige
Seelsorge und rechtlich mögliche Modelle für neuen Strukturen in größeren Raumschaften –
wobei „Raumschaft“ ein Arbeitsbegriff ist und einen pastoralen Raum umschreibt. Die
veränderten Rahmenbedingungen wie heutige pastorale Bedürfnisse, Mitgliederrückgang,
sinkende Finanzmittel und weniger pastorales Personal werden dabei berücksichtigt. Es
stehen aktuell verschiedene Modelle zur Diskussion, wie die neuen Raumschaften gebildet
und auch geleitet werden sollen. Die neuen Strukturen sollen vor allem im Bereich der
Verwaltung Entlastung schaffen.
In den größeren Raumschaften soll kirchliches Leben vor Ort auch weiterhin in vielfältigen
Formen und vernetzt bestehen: mit anderen kirchlichen und pastoralen Orten wie etwa dem
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Katholischen Erwachsenenbildung
(KEB) oder den Katholik:innen anderer Muttersprachen (GKaM). Und auch zukünftig wird
über verschiedene Formate die Möglichkeit gegeben, Verantwortung in der größeren
Raumschaft wahrzunehmen.
Da die Meinung aller Engagierten und Interessierten bei der Neugestaltung besonders
wichtig ist, werden bis Anfang November 2025 in verschiedenen Präsenz- und Online-
Veranstaltungen die Ideen und möglichen Modelle ausführlich vorgestellt. Zusätzlich steht ab
dem 7. August 2025 ein umfangreiches Informations- und Erklärvideo zum Download bereit.
Dieses Video kann auch in Gremien gezeigt werden. Die Veranstaltungen und das Video
vermitteln das notwendige Wissen, um anschließend an einer Online-Umfrage teilzunehmen.
Hierbei können Einschätzungen, Meinungen und Fragen mitgeteilt werden. Alle
Rückmeldungen werden vom Projektteam gesammelt und fließen in die Vorlage ein, auf
deren Grundlage der Diözesanrat in seiner Sitzung Ende November ein Votum in Bezug auf
die Neustrukturierung abgibt. 2026 beginnt die Vorbereitung und sukzessive Umsetzung der
Neustrukturierung, die in mehrere Phasen unterteilt ist, um so einen strukturierten und
transparenten Übergang sicherzustellen.

Projekt „Räume für eine Kirche der Zukunft“
2024 startete das Projekt „Räume für eine Kirche der Zukunft“, dessen Ziel es ist, den
nichtsakralen Gebäudebestand der Kirchengemeinden für eine zukunftsfähige, nachhaltige
und gemeinwohlorientierte Nutzung zu optimieren und entsprechend anzupassen. Das
bedeutet konkret, bis 2035 die beheizten Flächen der nichtsakralen und
kirchensteuerfinanzierten Gebäude im Eigentum der Kirchengemeinden (Gemeindehäuser,
Pfarrhäuser, Kita-Gebäude und Wohngebäude) um 30 % zu reduzieren, damit der
verbleibende Gebäudebestand bis 2040 klimaneutral saniert und dauerhaft unterhalten
werden kann. Dafür sollen mit Blick auf die veränderten Anforderungen an die Kirche neue
Nutzungskonzepte entwickelt und kooperative Nutzungen mit anderen kirchlichen
Träger:innen, evangelischen Kirchengemeinden oder der Kommune angestrebt werden.
Seit Sommer 2024 werden die Seelsorgeeinheiten in den Dekanaten von
Regionalmanager:innen vor Ort unterstützt. Im Großteil der Seelsorgeeinheiten wurden
bereits Zukunftsausschüsse errichtet. Diese erarbeiten nun in Abstimmung mit den
Kirchengemeinderäten, Verwaltungszentren, Regionalmanager:innen, Dekanaten und
externen Kooperationspartner:innen mögliche Nutzungskonzepte – immer unter der
Leitfrage, welche Räume für eine diakonisch-missionarische Kirche der Zukunft wichtig und
notwendig sind. Diese Konzepte sollen 2026 den Kirchengemeinderäten zur Entscheidung
vorgelegt werden. Zeitlich fällt dies mit dem Diözesanratsbeschluss zur Umstrukturierung der
Kirchengemeinden zusammen, sodass die entwickelten Nutzungskonzepte mit den neu
entstehenden Raumschaften aufeinander abgestimmt werden können.
Nähere Informationen zum Projekt sind auf der Website https://raeume-kirche-zukunft.drs.de
zu finden.

Projekt „Digitalstrategie“
Mit der Erarbeitung einer ganzheitlichen Digitalstrategie sollen die Abläufe, Prozesse und
Anwendungen in der gesamten Diözese langfristig verbessert und stärker standardisiert
werden. Dies soll langfristig auch eine bessere Zusammenarbeit aller Bereiche (kurial, nicht
kurial, pastoral) und aller Ebenen (Kurie, Dekanate, Verwaltungszentren, Seelsorgeeinheiten
und Gemeinden) ermöglichen. Auch die Digitalstrategie soll dem kirchlichen Auftrag dienen
und dabei helfen, die Arbeit effizienter, transparenter und serviceorientierter zu gestalten.
Auch das Projekt Digitalstrategie ist partizipativ angelegt: Der digitale Wandel soll
gemeinsam gestaltet werden, unter Einhaltung der Prinzipien christlichen Handelns. In einer
ersten Projektphase wurden bereits Interviews mit Personen aus verschiedenen
Organisationseinheiten geführt, die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Online-Befragung
gegeben und Workshops durchgeführt. Mithilfe der Ergebnisse werden im Laufe des 2.
Halbjahres 2025 Maßnahmen für die Digitalstrategie entwickelt und zum Ende des Jahres
2025 abgestimmt und verabschiedet. 2026 startet die Umsetzungsphase.
Nähere Informationen zum Projekt sind auf der Website https://digitalstrategie.drs.de/ zu
finden.

Ab dem 7. August 2025 wird außerdem unter https://kirche-der-zukunft.drs.de/index.html ein Informationsvideo verfügbar sein. Hier kann man sich auch für Informationsveranstaltungen anmelden.

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