Licht der Welt werden

Liebe Gemeindemitglieder,

bald feiern wir wieder das höchste Fest im Kirchenjahr, das Hochfest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, das Osterfest. Wir feiern, dass der Tod und das Dunkel nicht das letzte Wort haben, sondern dass Leben und Licht den Sieg davontragen.

Die Osterkerze, die wir zu Beginn der Auferstehungsfeier am Osterfeuer entzünden, ist ein Zeichen für Jesus Christus. Mit der brennenden Osterkerze ziehen wir in die noch dunkle Kirche ein. Dabei wird das Licht der Osterkerze an viele kleine Kerzen weitergegeben, die die Gläubigen in ihren Händen halten. Allmählich wird der Kirchenraum heller, denn das geteilte Licht wird nicht weniger, sondern mehr. Es ist eine ungewöhnliche Erfahrung, dass etwas durch Teilen mehr wird. Doch das ist eine der Botschaften von Ostern: Das Dunkel kann überwunden werden, wenn jeder von seinem Licht etwas abgibt. Wir brauchen nicht ängstlich zu sein; es reicht für alle. Das Licht, das wir weitergeben können, das kann im übertragenen Sinn vieles sein: ein aufmunterndes oder tröstendes Wort, eine liebevolle Berührung, eine helfende Hand, unsere Solidarität und Freundschaft. Es kann auch die Frohe Botschaft von Ostern sein: Das Grab ist leer, Christus ist auferstanden! Der Stein ist weggerollt und ermöglicht den Zugang zum Leben. Wie oft legen wir einander Steine in den Weg und wie viele Dinge versperren uns im Alltag den Zugang zu einem österlichen Leben! Christus lädt uns ein, all das im Grab zurückzulassen und uns aufzumachen zum wahren Leben, das wir in österlicher Freude miteinander teilen. Der Tod verliert, wenn wir das Leben teilen.

Liebe Schwestern und Brüder, der Glaube an Gott macht die Welt heller und lebendiger, denn er gibt Zuversicht und Hoffnung über den Tod und alles Leid hinaus. So wie das geteilte Osterlicht den Kirchenraum erhellt, so will der geteilte Glaube an den auferstandenen Christus unser Leben und unseren Alltag hell und lebendig machen. Deshalb ermuntert uns der Heilige Paulus, als neue Menschen zu leben. Neue, österliche Menschen sind wir im Alltag zum Beispiel, wenn wir an das Gute in einem anderen Menschen glauben und ihn nicht sofort auf seine Fehler festlegen, wenn wir der Liebe Raum geben und nicht der Feindschaft. Neue, österliche Menschen sind wir, wenn wir im Gebet den Kontakt zu Gott suchen und seiner Liebe vertrauen.

Jesus hat ganz aus seinem Vertrauen zu Gott gelebt und gehandelt. So konnte er Licht der Welt werden. Wagen auch wir dieses Vertrauen, werden wir zu österlichen Menschen, die Licht zu anderen bringen.

Ein gesegnetes und frohes Osterfest wünscht Ihnen und Ihren Lieben

Ihr Administrator Lic. Pfarrer Mijo Blazanovic

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