Pfingstferien in Taizè

Pfingstferien in Taizè – Jugendrundler von St. Johann-Baptist
Affaltrach : Wir waren dem Himmel ein Stück näher !

Pfingstmontag 9.30 Uhr Busbahnhof Heilbronn.Obersulmer und Neuhüttener
Jugendliche besteigen mit ihrem Reiseguide den Regenbogenbus, gechartert
vom Ev. Jugendwerk Brackenheim und dem Kath. Jugendpfarrer Stefan Fischer,
mit Fahrtziel Taizè. Gespannte Vorfreude ist auf der ganzen Fahrt zu spüren.

Einige Teilnehmer fahren zum ersten Mal in die Welthauptstadt der
Ökumene,andere sind vom Taizèvirus befallen, schon 5mal in der von Frere
Roger gegründeten Communaute gewesen.

Pfingstmontag 19 Uhr, Ankunft in Taizè.Annette Walter,die ev.
Jugendpfarrerin Christine Marschall und Martin Walter,haben als Vorhut der
ökumenischen Unterländer Pilgergruppe, schon eine kleine Zeltstadt auf dem
Gelände der Communaute errichtet.Schnell werden die Zelte eingeräumt,ein
Abendessen eingenommen und dann gehen alle gemeinsam in die Kirche der
Versöhnung zur ersten Andacht.Auf dem Boden oder auf Gebetsschemeln
sitzend wird die Atmosphäre von Taizè eingesogen.Der Schein hunderter
Kerzen,die warmen Orangetöne an den Wänden, gepaart mit dem Rot der Segel
hinter dem Altar,der Einzug der Brüder in ihren weissen Kutten und dann
die ersten Töne vertrauter Klänge, in die sofort ein tausendfacher Chor
einstimmt, lassen ein Stück Himmel fassbare Realität im kleinen
Burgunddörfchen werden.

Die nächsten 6 Tage werden für alle von den 3 täglichen Gebetszeiten, den
jeweiligen Arbeitseinsätzen,vormittäglichen Bibelseminaren und
Gruppenarbeiten sowie workshops am Nachmittag, bestimmt.Natürlich gab es
auch genügend Freiräume um “abzuhängen”, zu “chillen”,zu kicken oder zu
lesen und für tolle Gespräche mit jungen Menschen aus der ganzen
Welt.Jugendliche aus Asien,Afrika,Lateinamerika aus Amerika und natürlich
aus ganz Europa kamen zwanglos miteinander ins Gespräch.Sprachbarrieren
wurden mittels Englischkenntnissen oder mit Händen und Füssen
überwunden.Soziale Herkunft,Hautfarbe,Nationalität oder Konfession spielte
überhaupt keine Rolle, sondern man erfreute sich einfach am Anderen und
dem gemeinsamen Suchen und Erleben von Glaubenserfahrungen.
Höhepunkte aus einem insgesamt sehr intensiven Aufenthalt waren sicher die
Zusammentreffen mit Frere Timotheè,der den Jugendlichen Rede und Antwort
stand und das Treffen mit “unserem” Frere Andreas,der die Obersulmer
“Taizeler” das ganze Jahr hindurch immer im Gebet begleitet.
Frere Andreas findet auch bei schweren Krankheitsfällen schon mal per
smartphone Segens- und Aufmunterungsworte oder hilft uns per mail mit
Gebeten und Segen die Taizeandachten der Jugendrunde von St.
Johann-Baptist zu bereichern.Sein Beistand gibt uns somit immer wieder Mut
und Kraft unseren Weg in der Diaspora zu gehen, der manchmal schon ein
sehr mühevoller und nicht ganz einfacher Weg ist.

Auch ein kurzes Gespräch mit dem Nachfolger von Frere Roger, Frere
Alois,verbunden mit einem Segen und einem Kreuzzeichen auf die Stirn, war
sicher ein bewegendes Erlebnis.Er freut sich als Stuttgarter nicht nur
jeden Samstag,wenn der VFB gewinnt, sondern auch auf die Taizèandacht im
Rahmen des ev. Kirchentages in Stuttgart,quasi ein “Heimspiel für den
Prior”.

Nicht zu vergessen, die Nacht der Lichter,die jeden Samstagabend zum
Andenken an die Auferstehung Christi gefeiert wird.Von der Osterkerze
holen sich Kinder die Flamme auf ihre Kerze,geben sie an die Brüder
(freres) weiter und diese wiederum an die Besucher.Am Ende ist dann die
Kirche von 4000 Kerzen,denn jeder Andachtsbesucher erhält eine
Kerze,erhellt.

Es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt, der seine Besucher mehr erfüllt
als Taizè.Gesang,Gebet,Stille,Einfachheit und Gotteserfahrung berühren
fast alle Pilger.Das Vermächtnis,das Frere Roger hinterlassen hat,wird von
den Brüdern der Communaute so weitergegeben und gelebt,dass man mit Fug
und Recht behaupten kann, wer einmal in Taizè war,ist wahrhaft dem Himmel
ein Stück näher gekommen.

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Text / Foto udi

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