Zum Kaffeetrinken in die Villa Reitzenstein

Jugendleiter und Zeltlagerbetreuer der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist Affaltrach besuchen Staatsministerium in Stuttgart

Engagieren sich Jugendliche heutzutage ehrenamtlich, dazu noch in kirchlichen Einrichtungen, dann ist das aller Ehren wert. Zu sehr sind die jungen Leute eingespannt in Schule, Studium  oder Beruf. Alljährlich opfern sie ihren Urlaub und  ihre Ferien für das Organisieren und die Mithilfe beim Zeltlager der Kirchengemeinde St. Johann Baptist Affaltrach. Ein kleines Dankeschön für dieses aktive Einbringen für die Gemeinschaft, ist der Besuch der Jugendlichen beim Baden-Württembergischen Staatsministerium in Stuttgart, der Villa Reitzenstein. Der Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates Uwe Diemer, hat diesen Besuch organisiert. Seine persönlichen Kontakte zum Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Klaus-Peter Murawski, haben diesen Besuch ermöglicht. Kaffeetrinken im Staatsministerium, sozusagen Tür an Tür mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seinen Ministern, zusammen mit Staatsrätin Gisela Erler, wer darf das schon erleben? Katrin Höppner-Haß von der Pressestelle des Staatsministerium empfängt die jungen Leute. Mit dabei ist Pfarrer Dr. Kenneth Kurumeh, Pastoralreferentin Bärbel Bloching und Uwe Diemer. Was ist überhaupt das Staatsministerium, was wird da gemacht, wer residiert hier? All diese Fragen beantwortet die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler.

Als Staatsrätin ist sie stimmberechtigtes Mitglied im Kabinett, erklärt sie den Besuchern aus Obersulm. Bei Kaffee und Kuchen informiert sie die Obersulmer Besucher über ihr Aufgabengebiet. Sie kümmere sich in der Hauptsache um Belange der Bürger, lässt sie wissen. Den Bürger in Entscheidungsprozesse frühzeitig einbinden und mitnehmen. „Wir gehen raus zu den Leuten vor Ort, informieren und verhandeln“, macht sie deutlich. Eines ihrer Hauptthemen ist derzeit die Flüchtlingsfrage, genauer gesagt die Unterbringung der Flüchtlinge und das Verständnis und die Akzeptanz durch die Bevölkerung. „Wie ist das bei Ihnen in Obersulm?“, möchte sie von den Besuchern wissen. Zum Abschluss des interessanten Gesprächs noch ein gemeinsames Gruppenbild vor der historischen Kulisse der Villa Reitzenstein.

Katrin Höppner-Haß gibt einen Überblick über die Historie des Gebäudes und führt durch die Räumlichkeiten und später die im englischen und französischen Stil errichtete Parkanlage. Heute sind die einzelnen Salons, wie die Bibliothek, das Rauch- und Teezimmer oder die anderen Räume fachgerecht restauriert und umfunktioniert in Sitzungsräume mit moderner Technik. So dient zum Beispiel das Billardzimmer als Sitzungssaal des Kabinetts und im runden Musiksaal finden kleinere Staatsempfänge statt. Alles atmet noch diesen besonderen Reiz jener glanzvollen Adelsepoche. An den Wänden in den Gängen hängen die Portraits der früheren Ministerpräsidenten. 

Das letzte Bild zeigt Günther Oettinger. Stefan Mappus fehlt noch. „Der sei noch in Arbeit“ erfahren die Besucher aus Obersulm. Von 1910 bis 1913 hat die Baronin Helene von Reitzenstein die prachtvolle Villa im französischen Barockstil (ihr Ehemann war 1897 verstorben) über den Höhen von Stuttgart, erbauen lassen. Diesen repräsentativen, prachtvollen und mit allem nur denkbaren Komfort ausgestatteten Bau nur für sich allein. Die schwäbischen Handwerker hatten damals schon ihre eigene Meinung über das Überflüssige, das nicht Notwendige. Und so meinte ein Maurermeister pragmatisch und schwäbisch trocken „Älles um oi Bett rum“.  F/T: hlö

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