Die Sache mit der Zeit

Hallo!

Da nimmt man sich vor, nach einem Monat zu schreiben, und plötzlich merkt man, dass man dieser eine Monat schon längst vorbei ist. Aber jetzt habe ich Zeit und Wlan.
Es ist hier in dieser Zeit viel und gleichzeitig eigentlich auch nicht so viel passiert.
Ich glaube, ich musste mich an alles hier gewöhnen, was mir, hoffe ich, auch ein Stück weit gelungen ist. Zumindest fühle ich mich hier sehr wohl.

Das mit der Zeit hier ist so eine Sache. Für mich vergingen die zwei Monate, die ich jetzt hier bin, wie im Flug. Außerdem habe ich kein Zeitgefühl für Monate mehr. Dadurch, dass es hier keinen Jahreszeitenwechsel gibt, fühlt es sich für mich immer noch wie August an.

Aber natürlich gibt es auch Dinge, die nicht ganz so schnell gehen. Da wäre zum einen das Warten auf den Bus. Generell muss man hier nicht pünktlich auf die Minute kommen, das habe ich inzwischen gelernt. Auf die Ruta (der vorhergenannte Bus) wartet man mal länger mal kürzer. Ab und zu kommt sie gar nicht. Warum, bleibt mir ein Rätsel, aber ich kann mich damit abfinden ;). Dann wird eben gelaufen, tut auch gut.

Mit der Ruta fahre ich ins Centro, das Projekt in dem ich arbeite.Hierher kommen die Kinder vormittags und nachmittags, um Hilfe bei den Hausübungen zu bekommen. Wenn sie damit fertig sind, keine aufbekommen haben oder keine mitgebracht haben, dann bekommen sie Aufgaben von uns. Meistens sind die Aufgaben aus den Bereichen, in denen das jeweilige Kind Schwierigkeiten hat (Nachhilfe also).

Ich helfe viel in Mathematik und ich höre jetzt schon das Erstaunen mancher, aber ja, ich habe meine Mathekenntnisse ausgegraben. Ansonsten helfe ich in Englisch und, soweit es meine Sprachkenntnisse zulassen, auch in anderen Fächern.

Kurz zu meinen Sprachkenntnissen, die haben sich verbessert, irgendwie kann ich mich immer verständlich machen und verstehe auch das meiste ;).

Und zurück zu den Kindern im Centro. Die unterscheiden sich nicht von Kindern in Deutschland. Sie sind fröhlich, hin und wieder gibt es mal ein paar Tränen beim Toben oder zu schweren Aufgaben, es wird lieber gespielt als Aufgaben gelöst und oft werden Hausübungen auf den letzten Drücker gemacht. Das kommt einen doch bekannt vor, oder?

Jetzt habe ich seit meinem letzten Eintrag nicht nur gearbeitet.

Für ein paar Wochen war meine Vorvorgängern Susanne zu Besuch. Mit ihr und ein paar anderen war ich für drei Tage auf einer Finca bei Estelí. Mir hat es dort sehr gefallen. Es war nicht so schwül und heiß wie in Juigalpa und ich habe die Stille sehr genossen. Von der ruhigen Ortschaft Wüstenrot nach Juigalpa an eine vielbefahrene Straße zu ziehen, ist schon eine Umstellung.
Außerdem habe ich zum ersten Mal einen anderen Teil von Nicaragua gesehen und durfte zum ersten Mal erfahren, wie man hier reist. Nämlich mit dem Bus und von Juigalpa aus nimmt man auch viel längere Fahrtzeiten für einen kurzen Aufenthalt in Kauf, als ich es gewohnt bin.

Wasserfall in der Nähe der Finca

Wasserfall in der Nähe der Finca (Foto: Elisabeth Birglechner)

Am Tag nach meiner Rückkehr war ich mit meiner Mentorin wegen meines Visums in Managua. Die Dokumente haben wir, mehr oder weniger vollständig, dort abgegeben. Inzwischen sind sie vollständig, aber ich glaube, da hat sich noch nicht so viel getan :D.

Zu guter Letzt haben wir, eine erweiterte Version der Finca-Truppe, einen Tagesausflug zur Laguna Apoyo, Masaya, gemacht. Das es sich hierbei um eine Laguna, also einem Ort zum schwimmen handelt, ist nicht ganz bei mir angekommen, doch dieses Problem konnte behoben werden.

Und das war’s eigentlich auch schon.

Bis bald!

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